Stellungnahme zum Primavera-Artikel Leider wurde das Interview mit mir nur teilweise wiedergegeben und dazu in Teilen auch noch falsch (so geht das echt nicht primavera24!) Insbesondere der Satz zur Genetik wurde von mir genau anders herum gesagt! Hunde haben natürlich zum großen Teil eine genetische Historie, wie sie Jagdhunde, Hütehunde etc. eindrucksvoll zeigen. Auch Kampfhunde fallen da immer wieder darunter, auch wenn gerade dieses Erbe in den letzten Jahrzehnten massiv verändert wurde (früher hätte kein Kampfhund aus der Pit einen Menschen angegriffen). Selbstverständlich ist Genetik alleine nicht alles. Falsche oder keine Sozialisation, schlechte oder mangelnde Erziehung überwiegen bei problematischen Hunden natürlich stark. „Immer das andere Ende der Leine“ ist es aber halt auch nicht. Reines Schwarz-Weiß-Denken bringt uns und die Hunde nicht weiter. Was fehlt ist ein gutes Heimtierzuchtgesetz, das der sinnlosen Vermehrung einen Riegel vorschiebt und mehr Bewusstsein in der Bevölkerung, dass Hund gut sozialisiert und Erzogen werden müssen. Gerade das Nichterzogensein sowie sinnloses Bällchenspielen machen Hunde gefährlich. Kommt dann noch ein Hund mit genetischem Erbe hinzu, das schnell erregbar macht, ist er da, der Problemhund, der gefährlich ist für Mensch und Tier.

Petra Führmann – Öffentlich bestellte und beeidigte Sachverständige für das Hundewesen

Hundezentrum Aschaffenburg